Gedichte können aufregen, aufwühlen, beeindrucken, befremden, ergreifen, erregen, erschüttern, mitnehmen, nahegehen, treffen, zu Herzen gehen … . Diese Aufzählung ließe sich ohne Weiteres fortsetzen. Lyrik vermag es Vorstellungen und Stimmungen zu erzeugen. Da reicht meist schon das Lesen einer Strophe.
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Was ist das für ein Leben!
Sie tanzen und sie schweben.
Sie jagen sich und fliegen,
der Wind bläst vor Vergnügen.
(aus „Schneeflocken“ Gedicht aus dem Volksgut)
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Was machen diese Verse mit uns? Sie lassen uns aufhorchen und zeichnen ein Bild. Gedichte haben – ähnlich wie Musik und Gesang – die Kraft, zu berühren und Emotionen auszulösen. Schon dadurch sind sie enorm wertvoll, gerade in einer Zeit, die geprägt ist von Rastlosigkeit. Gedichte können uns innehalten lassen, Momente der Ruhe und Entschleunigung schenken. Sie machen den Klang der Sprache sichtbar, schulen die Merkfähigkeit und vieles mehr.
Meist fehlt die Zeit und die Muße – wie für so vieles andere auch. Und manch einer/einem fehlt das Wissen um den Wert von Gedichten. Nicht wenige sehen dieses Erlernen als unsinnig, ja gar als Tortur oder Strafe an.
Dabei hat das Lernen von Gedichten noch weit mehr zu bieten. Es hilft den Sprachausdruck zu verfeinern, zu differenzieren und zu rhythmisieren. Der Sprachklang wird melodischer, der Ausdruck bewusster und der Wortschatz erweitert. Alte, teils schon vergessene Wörter haben oft eine ganz besondere Schwingung.
Dass Kinder tatsächlich Spaß am Umgang mit und beim Erlernen von Gedichten haben können, zeigten die Unterrichtseinheiten in der Klasse 1b zum Gedicht „Schneeflocken“. Auch die Kreativität kam nicht zu kurz, denn die Schüler/innen erfanden verschiedene Varianten einer vierten Strophe.
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