Lernen während des Lockdowns: Worum es dabei auch geht!

Leistung, Lernerfolg und Kompetenz – Wörter, die im schulischen Bereich häufig Verwendung finden. Nun stellen sich bestimmt einige die Frage: Bleiben diese Schlüsselwörter erfolgreichen Lernens und Leistens aufgrund veränderter Gegebenheiten in der Onlinelehre auf der Strecke?

Dieser Frage durften wir im Zuge unseres Schulpraktikums auf den Grund gehen. Begleitet haben wir die beiden dritten Klassen im Fach Mathematik und das über einen Zeitraum von zwei Monaten. Ein Teil dieses Zeitraums fiel in den Lockdown, in dem auf Distance Learning umgestellt wurde:

Der Unterricht fand auf der schuleigenen Lernplattform Moodle statt. Die Klassen bekamen wöchentlich einen Arbeitsauftrag, der aus drei Teilen bestand. Mittels eines Lerntagebuches zeichneten sie ihre Lernfortschritte auf, sodass wir (als Studierende in der Rolle der Lehrperson) und die Lehrpersonen der Praxismittelschule unmittelbar Feedback geben konnten. Zudem wurde ein Forum eingerichtet, wöchentliche Zoom-Einheiten für individuellen Austausch standen auf dem Programm.

Viel Wert wurde dabei auf Eigenverantwortung und -organisation gelegt, zwei Erkennungsmerkmale zeitgemäßen Unterrichts. Zudem wurde auch die Reflexionsfähigkeit geschult, indem die Schüler:innen selbst erkennen mussten, welche Fortschritte sie gemacht haben. Durch die Dokumentation der Lernfortschritte, die Kommunikation bei Schwierigkeiten und die in Moodle sichtbaren Erfolge wurde für uns als Betreuer:innen transparent, wo die Schüler:innen stehen. Das private Lerntagebuch ermöglichte in einem abgeschlossenen und nur für Lehrpersonen sichtbaren Bereich allen Schüler:innen, sofort Fragen zu stellen oder sich zu Wort zu melden. Durch eine Informationsfeststellung wurde nach mehreren Lerneinheiten überprüft, auf welchem Leistungsniveau sich die Lernenden befinden und dementsprechend wurden weitere Schritte gesetzt. Auch hier wurden die Schüler:innen dazu ermutigt, zu reflektieren, ob ihre Selbsteinschätzung mit dem Überprüfungsergebnis übereinstimmt. Vor allem aber wurde ihnen der Umgang mit digitalen Medien nähergebracht.

Die Lernenden mussten nicht strikt nach Stundenplan arbeiten, um ihre Fähigkeiten und ihr Wissen auszubauen. Und trotzdem hat der Kompetenzerwerb während des Lockdowns nicht Pause gemacht. Er fand auf digitalem Wege statt, selbstständig und ganz nach dem Motto der Eigenverantwortung. Wir betonen an dieser Stelle: Vielleicht sind ein paar Inhalte der Lehrpläne in den Hintergrund getreten, die Schüler:innen haben vor allem neue Zugänge zum Thema Lernen bzw. Leistung und Lernen im digitalen Raum kennengelernt haben. Und das kann nur gut sein!