…und das mit voller Absicht!

Die Praxismittelschule ist Teil der Pädagogischen Hochschule Tirol. Kürzer gesagt: Die Praxismittelschule ist Hochschule. Das Areal der Hochschule gliedert sich in vier Türme. Einen dieser Bauteile besiedeln die beiden Praxisschulen. Zwei andere Gebäude sind mit Seminar- und Spezialräumen wie der Küche oder dem Werkraum ausgestattet. In einem weiteren Turm sind das Rektorat und die Institute der Hochschule zu Hause. Manchmal werden zwischen diesen Türmen Ideen hin- und her geworfen, d.h.: Die einzelnen Sterne im Universum der Hochschule beginnen miteinander zu kommunizieren und gemeinsam Projekte umzusetzen.

Die Umsetzung eines dieser Projekte konnte in der 1a miterlebt werden. Zwei Mitarbeiter des Instituts für Digitalisierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Qualitätsentwicklung – Reinhold Madritsch und Bernhard Schwarz – waren im KoKoKo-Unterricht zu Besuch. KoKoKo steht für Kommunikation, Kooperation und Konfliktlösen. Mit dabei hatten die zwei Lehrpersonen zahlreiche Mikrofone und Kameras.

Wozu?

Das Profil der Praxismittelschule wird umrissen von den Schlagworten Modell- und Forschungsschule. Anders ausgedrückt: Die Praxismittelschule ist ein besonderer Ort der Hochschule, wo Evidenz stattfinden kann – in einem authentischen Rahmen, der Forschung im Rahmen von Schule und Unterricht ermöglicht. Heute wurde also gemeinsam geforscht:

  • Wie können verschiedene Mikrofone (Ansteckmikros, Stehmikros, Wurfmikros und in
    Kameras oder Smartphones verbaute Mikros) im Unterricht eingesetzt werden?
  • Wie unterscheidet sich die Aufnahmequalität der einzelnen Geräte?

Das kleine Forschungsprojekt

Im Raum wurden an verschiedenen Orten Mikros aufgebaut. Ein Wurfmikro spielte dabei die Hauptrolle. Nach einigen Experimenten zum Umgang mit der Catch Box wurde die folgende Aufgabe gestellt: Die Schüler:innen werfen sich gegenseitig das Mikrofon zu und erfinden dabei spontan eine zusammenhängende Geschichte. Jede:r Fänger:in sagt dazu einen Satz und gibt den Würfel und damit die Geschichte weiter.

Dabei wird dem Schüler:innenteam einiges abverlangt:

  • Konzentration auf das Gesagte,
  • schnelles Reagieren auf den zugeworfenen Würfel,
  • klare Aussprache des eigenen Satzes bzw. Bausteines der Geschichte,
  • darauf achten, dass alle zum Zug kommen

um nur einige Punkte zu nennen.

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In dieser Stunde wurde also an zwei der drei K’s des Gegenstandes KoKoKo gearbeitet: Kommunikation und Kollaboration. Die dabei eingesetzte Technik und besonders das Wurfmikro haben die Kollaboration auf ein besonderes Level gesetzt.

Für uns alle war die Unterrichtseinheit ein Erlebnis und wir haben zusammen eine tolle Leistung erbracht – unterstützt durch Technik. Im Moment liegen die Aufnahmen in der Hochschule und werden dort ausgewertet und zu einer Tonaufnahme zusammengesetzt. Wir sind schon gespannt, wie sich das Ergebnis anhören wird!

Die Forschungsfragen konnten in der Stunde schon teilweise geklärt werden. Das Strahlen in den Augen der Kinder, der Praxismittelschullehrpersonen und der Kolleg:innen aus dem digi.team der PH Tirol beweist: Da ist heute etwas richtig gut gelungen!

Mag. Madritsch Reinhold
Mag. Madritsch ReinholdLeiter digi.team des IDBQ, Dozierender für Medienpraxis und Medienpädagogik
Oftmals schon fühlte ich mich aufgrund meines Wissens und meiner Tätigkeit als „Sage on the Stage“ – die Arbeit an der Basis mit jungen Schülerinnen und Schülern rückt dabei die Realität wieder in den Vordergrund und macht den Auftrag, den wir Lehrerinnen und Lehrer haben, sichtbar.
Bernhard Schwarz
Bernhard SchwarzMitarbeiter im digi.team des IDBQ der PH Tirol
Der Ton ist letztendlich ausschlaggebend für die Qualität von Webkonferenzen, Lernvideos und Interviews. Um das zu garantieren ist der Praxistest unter authentischen Bedingungen entscheidend! Und den konnten wir durchführen: Die Praxisschulen sind unser Ort der Evidenz!

Was zeigt dieses Projekt?

Unsere Hochschule ist eine große lernende Organisation mit Dozierenden und Lehrer:innen, Studierenden und Schüler:innen, Eltern und Erziehungsberechtigten und vielen Menschen mehr. Alle zusammen machen die Hochschule aus! Dieses kleine Projekt zeigt: Wo Menschen (über die Türme hinweg) zusammenarbeiten, entsteht Großes! Wenn Brücken (zwischen den Türmen) gebaut werden, profitieren auch die Schüler:innen als jüngste Akteur:innen an der Hochschule! Klar ist deshalb: Weitere Projekte sind geplant! Die Schüler:innen werden alsbald das Recording und Podcast-Studio der Hochschule entdecken (wollen)!

Michael E. Luxner
Michael E. Luxner
“Fehler sind Helfer und machen Lernen sichtbar!”

Michael E. Luxner beschäftigt sich mit digitalem Lernen und dem Einsatz moderner Technologien.
Seine Schwerpunkte liegen im Bereich der MINT-Gegenstände (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und in der Implementierung einer zeitgemäßen Lernkultur unter den Schlagworten „Freiheit, Selbstbestimmung, Selbstwirksamkeit, Verantwortung und Kollaboration“.