… haben die Schüler:innen der 2a Klasse nicht gearbeitet, aber sie durften sich die Zeit nehmen, die sie für die Bearbeitung der ihnen gestellten Aufgaben benötigten. Und es war für jede:n etwas dabei, beim fächerübergreifenden Lernprojekt „Schnecken“. Die Lehrpersonen der Fächer Biologie, Deutsch und Werken haben sich zusammengetan, um auf Basis des jeweiligen Lehrplans ein inklusives und offenes Lernformat zu entwickeln. Für den „Transport“ der Aufgabenstellungen nützten wir Lehrpersonen „Actionbound“ – eine Applikation am Smartphone, die ursprünglich für Stadtrallyes und Schnitzeljagden angedacht war und mit der die Schüler:innen schon von vorherigen Projekten vertraut sind. Ein QR-Code genügt, um in die Projektarbeit einzusteigen.
Aber nicht nur der Umgang mit digitalen Medien war angesagt, sondern auch das konkrete, analoge Arbeiten wurde praktiziert. So konnten die Jugendlichen Forschungsaufgaben und Experimente mit Schnecken durchführen – selbstverständlich unter Einhaltung des Grundsatzes eines respektvollen Umgangs mit Tieren.
Folgende Aufgaben konnten bearbeitet werden:
- Es gab eine Beobachtungsaufgabe zum „Schneckenlauf“ – „Wie bewegt sich eine Schnecke fort?“Zu erstellen war davon ein sogenanntes „Stop-Motion-Video“, ein Trickfilm, der die Fortbewegungsart einer Schnecke verdeutlicht.
- Theoretischer Wissenserwerb wurde im Praxis-MS-Format „Sachtextlesen“ – einer den Schüler:innen aus der „hauseigenen“ Leseschiene LESEN10 bekannten Technik praktiziert. Als Lernprodukt waren Merksätze mit Hilfe von Schlüsselwörtern zu erstellen.
- Ein weiteres Aufgabeformat war das konzentrierte Ansehen eines Lehrvideos mit dem Lernprodukt „Text-Bild-Zuordnung“.
- Dann wurde noch das Entnehmen von Informationen aus einem Video zum Thema „Achatschnecken“ als Auftrag gegeben, um damit dann einen Stichwortzettel zu schreiben. Dieser war in der Folge die Basis für ein Kürzest-Referat, zu speichern als Sprachaufnahme im Rahmen des Bounds.
- Auch ein Versuch mit Schnecken, der zeigen soll, dass die Tierchen immer in Richtung Licht kriechen, war auf dem Programm. Ziel war es, die Beobachtung zu schildern und daraus einen logischen Schluss zu formulieren, dies wiederum in Form einer Sprachaufnahme.
- Die Lektüre „Die Schnecke und der Buckelwal“, eines Buches, das in lyrisch-poetischer Form die Geschichte einer Schnecke erzählt, die einen Buckelwal vor dem Stranden rettet, bildete die Basis für eine Textproduktion: Die Aufgabe war, die gereimte und mit Bildern gestaltete Geschichte in einen Prosatext zu übersetzen. Dieser sollte wiederum „präsentierbar“ auf ein Blatt Papier geschrieben werden.
- Eine weitere „handwerkliche“ Aufgabenstellung verlangte, unter Verwendung eines Zirkels, das genaue Arbeiten an einer Skizze, das Übertragen einer vorgegebenen Form und schlussendlich das Finden einer Zahlenfolge mit Hilfe der so entstandenen gerasterten Zeichnung. Die Fibonacci-Folge – also die vom mittelalterlichen Mathematiker Leonardo da Pisa beschriebene Summe zweier aufeinanderfolgenden Zahlen, die Wachstumsvorgänge in der Natur beschreibt – kann sehr gut als „schneckenhafte“ Spirale aus Viertelkreisen dargestellt werden. Diese Schnecke galt es nachzubilden, zu gestalten und zu „durchdringen“.
- Und zu guter Letzt galt es, für einen Natur-Fotografie-Wettbewerb zum Thema „Schnecken“ ein Foto zu schießen. Die Schüler:innen haben sich die Kriterien für ein gelungenes Bild erarbeitet und sind dann auf Motivsuche gegangen. Die eingereichten Fotografien werden zurzeit im Stiegenhaus der Praxisschulen präsentiert und zu einem späteren Zeitpunkt von den Schüler:innen der Praxis-Volksschule bewertet.
Alle Aufgaben konnten sowohl in der Präsenzzeit in der Schule, als auch von zu Hause aus bearbeitet werden. Der Einsatz der Schüler:innen war groß, die abgegebenen Lernprodukte dementsprechend. Und „unsere“ sechs Achatschnecken werden im Rahmen des PH-Projekts experimentierFELD im Haus bleiben, um mit ihnen ganz spezielle Sinneseindrücke zu gewinnen – siehe Fotos.