…dann sehen wir nichts mehr. Die Schüler:innen der 4a-Klasse durften die Erfahrung machen, wie es ist, wenn sie nichts mehr sehen können. Ausgerüstet mit einer Verdunkelungsbrille und einem Langstock ging es vom 4. Stock unseres Schulgebäudes hinunter bis zum Gemeinschaftsgarten und retour. Jede:r „blinde:r“ Schüler:in wurde von einer/einem Mitschüler:in als Schutzengel begleitet . Der Schutzengel hatte die Aufgabe, den/die Schüler:in vor Gefahren zu schützen.

Das haben unsere Schüler:innen zum Experiment gesagt:

  • Mir ist es ziemlich gut ergangen, eine große Hilfe waren die Treppengeländer! Aber auf Dauer blind zu sein, wäre für mich unvorstellbar.
  • Es war eine tolle neue Erfahrung. Irgendwie hat sich das wie ein Traum angefühlt. Ich bin sehr dankbar, dass ich sehen kann.
  • Ich war unsicher. Ich bin gegen eine Tür gestoßen. Trotzdem hat es auch Spaß gemacht. Ich schätze es, dass ich sehen kann!
  • Ich bin irgendwo im Gestrüpp gelandet. Es gibt Blindenstreifen auf dem Boden.
  • Meine Rolle als Schutzengel: Mir ist es sehr gut gegangen und es hat viel Spaß gemacht, den „Blinden“ vor Gefahren zu warnen. Ich glaube, dass das Spiel unsere Klassengemeinschaft sehr gestärkt hat.
  • Es war ziemlich schwer und komisch, nichts zu sehen. Mir ist es gut gegangen, aber ich war doch schon sehr ängstlich, dass ich gegen etwas laufe oder stolpere. Schutzengel zu sein, war eine große Verantwortung, weil man andauernd sagen musste, wohin der andere nun gehen muss.
  • Ich hatte den besten Schutzengel der Welt!
  • Ab und zu war es komisch und ich habe mich nicht so wohl gefühlt. Ich bin sehr froh, nicht blind zu sein, da es auch schwer ist, sich zu orientieren.
  • Mir hat es echt gut gefallen, weil wir Sachen wie Treppensteigen ganz unbewusst machen.
  • Es war cool, weil man merkt, wie sich blinde Menschen fühlen.
  • Es war anstrengend, herausfordernd und ich habe Respekt vor allen Menschen, die blind sind.
  • Nach diesem Experiment weiß ich, wie schwierig man es hat, wenn man blind ist. Man ist extrem orientierungslos, aber man hört dafür viel besser hin.
  • Ich konnte meinem Partner vertrauen. Wenn es leise war, war es schwieriger, denn man konnte sich nicht orientieren. Wenn man ein Leben lang blind wäre, dann wäre es schwer, vor allem in den Geschäften.

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Sabine Gross
Sabine Gross
„Lernen mit allen Sinnen ist abwechslungsreich und zielführend!“

Sabine Gross stellt sich laufend die Frage, wie eine optimale Lernumgebung geschaffen werden kann, damit ihre Schüler:innen ihr persönlich gesetztes Lernziel erreichen können.
Ihre Schwerpunkte liegen in Mathematik, Ernährung und Lerncoaching.