Am Dienstag, 17. Dezember 2024 hatten die Klassen 4a und 4b im Rahmen des Pilotprojekts von ERINNERN:AT in Kooperation mit der PH Tirol, der Universität Klagenfurt und dem Verein „Doku Lebensgeschichten“ der Universität Wien Besuch.
Die Jüdin Milli Segal aus Wien ist Nachkommin von NS-Verfolgten und erzählte vom Schicksal ihrer Verwandten, die unter dem NS-Regime zum Teil auswanderten, zum Teil ermordet wurden und zum Teil ein Leben in Ghettos oder / und Konzentrationslagern wie Auschwitz überlebten. Milli gab auch Einblicke in den Umgang mit ihrer Familiengeschichte und dem Leben als Jüdin in Österreich heute.
Spannend und interessant war nicht nur die Begegnung mit Milli Segal sondern auch die Übungen im Rahmen der Vorbereitung und die Reflexion im Nachhinein.
Die Beteilung am Projekt förderte zum einen Kompetenzen im Sozialen Lernen wie Erinnern, Erzählen, Zuhören, Anteilnahme anderer, Wahrnehmung der eigenen Geschichte als Teil der Weltgeschichte,… als auch fachliche Kompetenzen im Fach „Geschichte und Politische Bildung“.
Das Pilotprojekt wird wie folgt begründet:
„Mit dem Älterwerden und dem Abschied von der sogenannten ersten Generation Überlebender des NS-Regimes stellt sich vermehrt die Frage nach der Zukunft der Zeitzeugenschaft und dem Übergang vom kommunikativen zum kulturellen Gedächtnis. Eine Antwort neben anderen könnten Gespräche und Begegnungen mit Nachkommen von NS-Verfolgten sein, also der sogenannten zweiten und dritten Generation. Ihre Erzählungen über Erfahrungen mit Flucht, Exil und Rückkehr wie auch mit Antisemitismus, Rassismus oder Antiziganismus nach 1945 können Ausgrenzungs- und Diskriminierungskontinuitäten sichtbar machen sowie zur Aufarbeitung und pädagogischen Auseinandersetzung mit den Folgen der NS-Geschichte in den post-nationalsozialistischen Gesellschaften in Deutschland und Österreich beitragen. […]
Im Rahmen des Pilotprojektes werden 2024 und 2025 Lernsettings und Lernmöglichkeiten mit Nachkommen jüdischer NS-Verfolgter konzipiert, erprobt und wissenschaftlich evaluiert. Der Schwerpunkt des Pilotprojekts liegt zunächst auf Nachkommen jüdischer Verfolgter, perspektivisch soll das Projekt um weitere Gruppen von NS-Verfolgten erweitert werden.“
Quelle und weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie unter
- https://pms.ph-tirol.at/forschung/
- https://www.erinnern.at › zeitzeuginnen › nachkommenprojekt
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